Das islamische Opferfest - Kurban Bayramı

Das islamische Opferfest – Kurban Bayramı

Photo by Kiki Falconer on Unsplash

WAS und vor allem WARUM feiert man da eigentlich?

Das islamische Opferfest – Kurban Bayramı

Für viele von uns war gestern und heute ein gewohnter Einstieg in das Wochenende. Für andere von uns jedoch, waren die letzten beiden Tage aber viel mehr als das. Besondere Tage, denn es waren die ersten Tage des diesjährigen „Kurban Bayramı“ oder auf Deutsch auch „das Opferfest“ genannt.

Das Opferfest zählt zu den höchsten islamischen Festen. Es wird am Ende der traditionellen Wallfahrt nach Mekka, am Ende des Hadsch gefeiert und von allen Muslimen auf der ganzen Welt gleichsam bedacht. Das Datum des Festes ist jedes Jahr ein anderes, denn es richtet sich nach dem Mondkalender. Seine Feierlichkeiten dauern 4 Tage an. 

Das Opferfest ist die Zeit der Besinnung, die des Teilens und der Weitergabe, die Zeit der Erinnerung, der Freude, der Gebete und der Liebe. Familien, Freunde und Bekannte treffen aufeinander, um diese Zeit mit einander zu verbringen. 

Aber WAS und vor allem WARUM feiert man überhaupt das Opferfest?

Die Hintergründe

Die Geschichte des Propheten Abrahams (Ibrahim) auf seinem Weg nach Mekka ist allgemein bekannt. Er gilt im Alten Testament als der Vater der monotheistischen Religionen. (Judentum, Islam und Christentum) Alle drei Bücher berichten von Abraham (Ibrahim), ebenso von der Tatsache, dass Abraham(Ibrahim) die Stimme Gottes hörte. 

Abraham hatte zwei Söhne, Isaak (entspringt das Volk der Juden) und Ismael (diesem entspringt das Volk der Araber). 

Im Koran (Sure 37, Verse 99 ff.) wird davon berichtet, dass der Prophet Abraham (Ibrahim) sich ein Kind wünschte. Er bat Allah um Hilfe und daraufhin schenkte dieser ihm einen Sohn. Als der Sohn herangereift war, erhielt Abraham (Ibrahim) in einem Traum den Befehl, seinen eigenen Sohn Allah zu opfern. Er teilte seinen Traum seinem Sohn mit und bereitete sich gemeinsam mit ihm auf die Opferung vor. Im letzten Moment jedoch griff Allah in das Geschehen ein und schenkte ihm stattdessen einen Widder. Aus Dankbarkeit opferte Abraham (Ibrahim) den erhaltenen Widder anstelle des Sohnes und teilte dessen Fleisch mit Freunden und Bedürftigen. Welcher der beiden Söhne nun wirklich geopfert werden sollte, ist eigentlich nicht ganz klar erklärt. Es wird nur die Bezeichnung „Sohn“ verwendet. In der Bibel verläuft die Geschichte gleichsam, nur wird dort ausdrücklich von Isaak gesprochen.

In Gedenken an die Opferbereitschaft Abrahams (Ibrahim) und seinem Sohn schlachten Muslime seither jedes Jahr zum Opferfest ein Tier. 

Was wird geopfert?

In der Regel ist das zum „Kurban Bayram“ geopferte Tier ein Schaf. Es muss ein gesundes Tier sein, darf nicht schwanger sein und sollte mindesten 1 Jahr alt. Mit dem Schächten und Schlachten des Tieres geht man als Gläubiger der Pflicht nach, ein Drittel des Tieres an bedürftige Menschen, ein Drittel an die Nachbarn und ein weiteres Drittel innerhalb der Familie weiterzugeben. Anstelle der Opferung eines Tieres ist auch das Spenden an Hilfsbedürftige möglich. 

Das Ofer-Ritual

Zuständig für das Opfertier und das Schlachten ist meist der Familienälteste. Er kümmert sich um das Tier und die Organisation des Schlachtens. Da der Ablauf des Schlachtens des Tieres nach festen Vorgaben festgelegt ist, muss die Schlachtung bei einem nahe gelegenen Schlachthof vorher angemeldet werden. Zum „Schächten“ wird das Tier dabei mit dem Kopf in Richtung Mekka gedreht. 

So feiert man das Opferfest

Der Tag des ersten Feiertages beginnt in der Regel sehr früh. Nach dem Gebet in der Moschee wird die Schlachtung des Tieres vorgenommen. Nach der Schlachtung des Tieres wird das Tier in drei gleiche Teile für Bedürftige, Freunde und Bekannte und die Familie aufgeteilt. Von letzterem Teil wird ein reichhaltiges Essen zubereitet, welches meist in großem Rahmen und einer Zusammenkunft der ganzen Familie, Freunden und Bekannten stattfindet. Die anderen Festtage werden meist für Besuche der Familie und für Freunde genutzt. Man gratuliert und kommt in einem fröhlichen Miteinander zusammen. 

Die Feiertage 

Während in der Türkei das „Opferfest“ zu den wichtigsten gesetzlichen Feiertagen gehört, läuft für alle Muslime in Deutschland lebend oftmals der normale Alltag wie gehabt weiter. Derzeit sind für viele noch Sommerferien, hat man diese jedoch gerade nicht, besteht die Möglichkeit sich für die Zeit des Opferfestes zu beurlauben. Auch für die Kinder und Schüler/innen des islamischen Glaubens besteht die Möglichkeit sich für diese Feiertage von der Schule befreien zu lassen. Da in Deutschland für das Schlachten und Schächten eines Tieres sehr strenge Regeln bestehen, verzichten viele ansässige Muslime auf das Ritual in Deutschland. An Stelle dessen, nutzen Sie die Zeit für eine Reise zu Ihren Verwandten ins Ausland, senden Geld, um das Opfer-Ritual vornehmen zu lassen oder spenden Geld an bedürftige Menschen.

Was kann ich sagen, wenn ich jemandem zum Kurban Bayramı / Opferfest gratulieren möchte? 

Kurban Bayramınız mübarek olsun. 

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