Can Dündar

Can Dündar ist ein türkischer Journalist, Dokumentarfilmer und Buchautor. 

Dündar, geboren 1961, studierte Journalismus in Ankara und London und promovierte 1996 in Politikwissenschaften. Der Journalist schrieb für diverse Zeitungen, schreib zwei Dutzend Bücher und produzierte zahlreiche Fernsehdokumentationen.

Bis 2016 war Dündar Chefredakteur der renommierten Tageszeitung Cumhuriet, die 2016 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Seit Anfang 2017 ist er Chefredakteur der zweisprachigen journalistischen Plattform Özgürüz (“Wir sind frei”) und schreibt die Kolumne “Meine Türkei” in der Zeit.

Dündar erhielt 2015 den Menschenrechtspreis von Reporter ohne Grenzen und wurde 2016 ausgezeichnet mit dem Leuchtturmpreis des Netzwerks Recherche, dem Hermann-Kesten-Preis des PEN-Zentrums Deutschland, der Goldenen Viktoria für Pressefreiheit des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger, sowie dem Preis für Freiheit und Zukunft der Medien von der Medienstiftung Leipzig. Die Stadt Paris ernannte ihn zum Ehrenbürger.

Dündar lebt und arbeitet seit 2016 in Berlin, seine Frau weitherhin in Istanbul. Ihr wurde die Ausreise verweigert.

Am 22. Dezember 2020 wurde Can Dündar in Abwesenheit der Türkei zu 18 Jahren und 9 Monaten Haft wegen Spionage und zu weiteren 8 Jahren und 9 Monaten wegen Terrorunterstützung verurteilt.

Bücher & Schriften (Türkisch)

  • Hayata ve Siyasete Dair („Über Leben und Politik“)
  • Yağmurdan Sonra („Nach dem Regen“)
  • Ergenekon. Das erste Buch über die Ergenekon.
  • Yarim Haziran („Meine Liebe, der Juni“)
  • Benim Gençliğim („Meine Jugend“)
  • Köy Enstitüleri („Dorfinstitute“)
  • Yaveri Atatürk’ü Anlatıyor („Der Assistent erklärt Atatürk“)
  • Nereye? („Wohin“)
  • Uzaklar („Ferne Orte“)
  • Yükselen Deniz („Steigende See“)
  • Savaşta Ne Yaptın Baba? („Was hast du im Krieg getan, Vater?“)
  • Büyülü Fener („Magische Laterne“)
  • Bir Yaşam İksiri („Ein Lebenstrank“)
  • Mustafa Kemal Aramızda („Mustafa Kemal ist unter uns“)
  • Yıldızlar („Sterne“)
  • Demirkırat (als Co-Autor)
  • Gölgedekiler („Die im Schatten“)
  • İlk Türk Hititologu: Sedat Alp („Erster türkischer Hethitologe: Sedat Alp“)
  • Kırmızı Bisiklet („Rotes Fahrrad“)
  • Nazım
  • Karaoğlan („Schwarzer Junge“)
  • Vehbi Koç
  • İsmet Paşa
  • Yüzyılın Aşkları („Verliebte des Jahrhunderts“)
  • Yakamdaki Yüzler („Gesichter auf meiner Jacke“)
  • Ben Böyle Veda Etmeliyim („Ich sollte mich so verabschieden“).
  • Tutuklandık („Verhaftet“, 1. März 2016, 320 Seiten)
  • Vatan Haini („Vaterlandsverräter“, 2017, 159 Seiten)

Bücher & Schriften (Deutsch)

  • Verräter: Von Istanbul nach Berlin. Aufzeichnungen im deutschen Exil. Aus dem Türkischen von Sabine Adatepe, Hoffmann & Campe, Hamburg 2017, 
  • Tut was! / Bir şey yap! Plädoyer für eine aktive Demokratie / Aktif demokrasi için çağrı, Aus dem Türkischen von Sabine Adatepe, Hoffmann & Campe, Hamburg 2018, 
  • Verräter: Von Istanbul nach Berlin. Aufzeichnungen im deutschen Exil. Aus dem Türkischen von Sabine Adatepe, Hoffmann & Campe, Hamburg 2020

Auszeichnungen

  • 2015 erhielt Dündar den Menschenrechtspreis der Organisation Reporter ohne Grenzen.
  • Am 10. April 2016 erhielt er gemeinsam mit Erdem Gül den Metin-Göktepe-Journalismuspreis.
  • Am 8. Juli 2016 erhielt Dündar den Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen der Journalistenvereinigung netzwerk recherche. Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, hielt die Laudatio.
  • Im September 2016 wurde ihm die erstmals verliehene Goldene Victoria für die Pressefreiheit vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger zuerkannt.
  • Am 7. Oktober 2016 erhielt Can Dündar zusammen mit Erdem Gül den Leipziger Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien.
  • Am 17. November 2016 erhielt Dündar zusammen mit Erdem Gül den Hermann-Kesten-Preis 2016.
  • Die Stadt Paris ernannte Dündar 2016 zum Ehrenbürger.
  • Im Mai 2017 erhielt Dündar den von der SPD im Jahr 1976 gestifteten jährlich vergebenen Gustav-Heinemann-Bürgerpreis.
  • Im Oktober 2017 wurde er im Rahmen des Prix Europa als Europäischer Journalist des Jahres ausgezeichnet.
  • Im November 2017 erhielt er den Siebenpfeiffer-Preis.
  • Am 26. November 2017 wurde er in Köln mit dem durch das Lew-Kopelew-Forum vergebenen Lew-Kopelew-Preis ausgezeichnet.
  • Am 1. Dezember 2017 erhielt Dündar den internationalen Whistleblower-Preis in Kassel.